Clemens

Das Konzept X_Y ist zwar klein, hat aber ganz Großes vor. Die kompakten Module stellen sich den größten Problemen, denen wir uns aktuell am Wohnungsmarkt gegenübergestellt sehen., wie etwa zunehmende Bodenversiegelung, Grundstücksmangel, steigende Mietpreise Vereinsamung, etc.

Es handelt sich dabei um ein Tiny House Konzept in Holzriegelbauweise, basierend auf zwei unterschiedlichen Basis-Modulquerschnitten (X-Modul und Y-Modul), welche beliebig zusammengestellt werden können, um mit möglichst wenig Aufwand eine möglichst große Bandbreite an Aufgaben abdecken zu können.

Diese Bandbreite an Aufgaben stellt wohl das bemerkenswerteste Merkmal des Konzept X_Y. Es kann für Wohnraumschaffung, Tourismus, Gewerbe und sogar in Krisensituationen, wie etwa nach einer Naturkatastrophe wo schnell Unterkünfte geschaffen werden müssen. Des weiteren können die Boxen so aufgestellt/geplant werden, dass sie die örtlichen Gegebenheiten möglichst effizient ausnutzen. Darüber hinaus können die Module Jahre nach der Errichtung ohne großen Aufwand erweitert, umgenutzt, umgestellt oder verkauft werden.

Trotz dieser Vielfältigkeit achtet das Konzept auf eine möglichst einheitliche/einfache Konstruktion, welche eine einfache Montage/Demontage, Reparatur, Transport und eine einfache Herstellung für den produzierenden Betrieb ermöglicht (Da es nur zwei Querschnitte gibt auf denen die Boxen basieren, können diese vorproduziert werden und somit Schwankungen bei der Nachfrage besser ausgleichen).

Der ökologische Aspekt spielt für das Konzept ebenfalls eine große Rolle.. So setzt es, wie bereits vorher erwähnt, auf eine Holzriegelkonstruktion und verzichtet so gut es geht auf Klebungen. Als Dämmungen kommen ebenfalls recyclebare Dämmstoffe, wie etwa Cellulose etwa zum Einsatz. Weiteres werden für die Module keine aufwendigen Gründungssysteme benötigt, wodurch , der Baugrund geschont wird. Da sich die Module wieder einfach demontieren und bewegen lassen, können sie als ganzes recycelt werden und einem gänzlich neuen Zweck dienen.

Der verminderte Stauraum, den ein solches Modul gegenüber einem regulären Haus bietet mag für einige eine Kritikpunkt sein, jedoch besteht darin auch die Möglichkeit das Konsumverhalten der Gesellschaft zu beeinflussen. So fordert weniger Stauraum eine bewussteren Konsum und kann eine nachhaltigere Ressourcennutzung mit sich ziehen.

Ein weiterer gesellschaftlicher Aspekt, den das Konzept berücksichtigt, ist jener der Vereinsamung, vor allem bei älteren Personen. So bietet es sich an ein barrierefreies Tiny House am Familiengrundstück zu errichten, indem die ältere Generation der Familie leben kann. Somit ist die Nähe zur Familie und zu einem gewissen Grad die Pflege durch die Familie möglich. Dieser Aspekt wird in der nahen Zukunft an Bedeutung gewinnen, da es bereits gegenwärtig einen gewaltigen Pflegekräftemangel gibt und in den nächsten Jahren mit einem drastischen Anstieg der pflegebedürftigen Bevölkerung zu rechnen ist.