Wohnmöglich
Wohnmöglich (1) (1).jpg


Name

Julien

Projektbeschreibung

Zwischen Linzer Vierteln, Wasserwald und Industrie pfeift die Wienerstraße in einem, mehrere Kilometer langen, geraden Abschnitt Richtung Süden. Circa auf halber Strecke findet sich – leicht zurückgerückt und unscheinbar – ein Leerstand, hinter einer Werbetafel, eine Brache, die zur Disposition stehen. Bei den Besuchen sind die Vielschichtigkeit und die Kontraste der Umgebung prägend. Diese zeichnen sich nicht nur im Gebauten, sondern auch in der Nutzung und der sozialen Umwelt wieder. In drei Zeilen wandelt sich die Umgebung von Industrie über Vorstadt und Kleinsiedlung zum Naturschutzgebiet. Diese Heterogenität spiegelt sich auch am Bauplatz wider. Die Nachbarbebauungen wechseln stark ihre Typologie und Zubauten. Erweiterungen und Garagen schmiegen sich an die Grundgrenzen. Auf den ersten Blick scheint die Ausgangslage ernüchternd.
Die Vielschichtigkeit der Umgebung wird im Projekt als Möglichkeit gesehen und zum Thema gemacht und mit der Überlagerung von Typologien, nebeneinander und übereinander in den Stadtraum übersetzt. Dabei werden bestehende Themen mit neuen vermischt. Ein aufgelöster Hochpunkt definiert die Front zur Wienerstraße, die teilweise geschlossene Bebauung wird im Erdgeschoss weitergeführt. Richtung Schumannstraße wird die Struktur der ehemaligen Druckerei erweitert. Dadurch entstehen drei im Stützenraster gegliederte Hallen. Die schmalen länglichen Körper, die an die "Hinterhofbauten" der Umgebung erinnern, verbinden die Gebäude an den zwei Straßenseiten. Die ebenerdige Zone wird von einer Platte auf 5m Höhe überspannt, die als Erschließungs- und Freifläche für die Wohnungen funktioniert.
Die neuen unterschiedlichen Gebäude sind im Raster aufgelöst. Gezielt gesetzte Infrastrukturen ermöglichen verschiedene Nutzungen. Auch wenn ebenerdig eher Kleingewerbe, Handel, Büros und Ateliers und darüber Wohnen angedacht ist, ist eine umgekehrte Nutzung auch durchdacht und möglich.